True (als Teil von Paris, je t'aime)
http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF41441 ... ntent.html
Zehn Minuten Glück: Tom Tykwers „True“
06. Februar 2004 Am Anfang von Tom Tykwers "True" sieht man einen Mann am Laptop sitzen. Er ist jung, er ist blind, er schreibt an irgendeinem hochwichtigen Projekt. Da klingelt das Telefon. Seine Freundin ist dran, Francine, und sie sagt: "Thomas, ich verlasse dich. Es ist vorbei." Und der Blinde legt den Hörer auf, und in diesem Augenblick beginnt ein Film in ihm abzulaufen, ein Liebesfilm, den wir mit seinen Augen sehen: Thomas und Francine.
Da läuft Thomas (Melchior Beslon) durch eine Straße in Paris und hört ein Mädchen schreien und gegen die Wand schlagen. Und das Mädchen ist Francine (Natalie Portman), die sich auf ihre Schauspielprüfung vorbereitet. Sie sei nicht überzeugend, mault Francine, aber Thomas sagt: "Du hast mich überzeugt." Und er bringt sie zum Conservatoire, und sie werden ein Paar.
Rausch der Beschwörung
Und jetzt, da sie sich küssen, in Thomas' Wohnung, vor der Gare du Nord, am Kanal Saint-Martin, beginnt der Film zu beschleunigen, er rafft die Bilder, wie ein Liebender seine Erinnerungen zusammenrafft - und wie Tykwer schon in "Lola rennt" die Biographien der Passanten gerafft hat, denen Lola begegnet -, er legt eine Umarmung, einen Streit, eine Spazierfahrt, einen Nachmittag im Park, eine Party bei Freunden, einen Einkaufsbummel wie Puzzleteile aus, die nicht mehr zusammenpassen, mischt und sortiert sie wieder neu und dreht sich immer wilder in sich selbst, und währenddessen hört man Thomas' Stimme, die sich von all diesen Momenten verabschiedet, indem sie sie beschwört. So vergehen knapp zehn Minuten, und da, plötzlich, klingelt noch einmal das Telefon. Und dann ist der Film auch schon vorbei.
"True", der als Episode des Omibus-Projekts "Paris je t'aime" entstand, sei eine "Wiederbelebungstherapie" gewesen, erzählt Tom Tykwer, und wenn man im Abspann die Widmung an Franka Potente liest, mit der er bis vor zwei Jahren zusammen war, ahnt man, wovon er spricht. 98 Szenen hat Tykwer in vier Tagen an 31 Orten gedreht, eine rekordverdächtige Leistung. Aber das alles muß man eigentlich nicht wissen, denn der Rausch der Wiederbelebung, die er beim Drehen erlebte, hat sich auf "True" übertragen. Der Film ist nichts anderes als das, was er zeigt: zehn Minuten Glück. Ein Kunststück. Und mehr, als man von einem Kurzfilm im Berlinale-Programm erwarten kann.
Zehn Minuten Glück: Tom Tykwers „True“
06. Februar 2004 Am Anfang von Tom Tykwers "True" sieht man einen Mann am Laptop sitzen. Er ist jung, er ist blind, er schreibt an irgendeinem hochwichtigen Projekt. Da klingelt das Telefon. Seine Freundin ist dran, Francine, und sie sagt: "Thomas, ich verlasse dich. Es ist vorbei." Und der Blinde legt den Hörer auf, und in diesem Augenblick beginnt ein Film in ihm abzulaufen, ein Liebesfilm, den wir mit seinen Augen sehen: Thomas und Francine.
Da läuft Thomas (Melchior Beslon) durch eine Straße in Paris und hört ein Mädchen schreien und gegen die Wand schlagen. Und das Mädchen ist Francine (Natalie Portman), die sich auf ihre Schauspielprüfung vorbereitet. Sie sei nicht überzeugend, mault Francine, aber Thomas sagt: "Du hast mich überzeugt." Und er bringt sie zum Conservatoire, und sie werden ein Paar.
Rausch der Beschwörung
Und jetzt, da sie sich küssen, in Thomas' Wohnung, vor der Gare du Nord, am Kanal Saint-Martin, beginnt der Film zu beschleunigen, er rafft die Bilder, wie ein Liebender seine Erinnerungen zusammenrafft - und wie Tykwer schon in "Lola rennt" die Biographien der Passanten gerafft hat, denen Lola begegnet -, er legt eine Umarmung, einen Streit, eine Spazierfahrt, einen Nachmittag im Park, eine Party bei Freunden, einen Einkaufsbummel wie Puzzleteile aus, die nicht mehr zusammenpassen, mischt und sortiert sie wieder neu und dreht sich immer wilder in sich selbst, und währenddessen hört man Thomas' Stimme, die sich von all diesen Momenten verabschiedet, indem sie sie beschwört. So vergehen knapp zehn Minuten, und da, plötzlich, klingelt noch einmal das Telefon. Und dann ist der Film auch schon vorbei.
"True", der als Episode des Omibus-Projekts "Paris je t'aime" entstand, sei eine "Wiederbelebungstherapie" gewesen, erzählt Tom Tykwer, und wenn man im Abspann die Widmung an Franka Potente liest, mit der er bis vor zwei Jahren zusammen war, ahnt man, wovon er spricht. 98 Szenen hat Tykwer in vier Tagen an 31 Orten gedreht, eine rekordverdächtige Leistung. Aber das alles muß man eigentlich nicht wissen, denn der Rausch der Wiederbelebung, die er beim Drehen erlebte, hat sich auf "True" übertragen. Der Film ist nichts anderes als das, was er zeigt: zehn Minuten Glück. Ein Kunststück. Und mehr, als man von einem Kurzfilm im Berlinale-Programm erwarten kann.
Oops, sorry! I didn't see you posted it today!
Did you know True was in competition at the Berlinale?
http://www.berlinale.de/external/de/fil ... 41959.html
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http://www.berlinale.de/external/de/fil ... 41959.html
- tha Godfather
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Film gesehen und für großartig befunden. Aus dem Update:
Der uninteressierte Besucher darf hier bereits aufhören mit Lesen. TRUE ist ein Spitzenfilm!
Eine besondere Überraschung, mit der ich nicht gerechnet hatte, war die Verwendung von Untertiteln. Bloß die Erzählstimme des Hauptdarstellers Melchior Beslon (Thomas) ist deutsch, seine Figur spricht Englisch. Von was für großartiger Bedeutung das ist, merkt man spätestens bei Natalies, pardon, Francines dramatischer Übung für ein Vorsprechen. Viel mehr sei hier nicht verraten; der beste Tipp ist nach wie vor der, unvorbereitet ins Kino zu gehen.
Trotzdem kann ich mir nicht verkneifen, ein paar Aspekte anzusprechen, die mich besonders gereizt haben. Da ist einerseits Thomas' "Viel Glück!", das er Francine auf Deutsch wünscht, bevor sie in die Schauspielschule aufbricht. Zudem hat der Film in seinem unglaublich rasanten Erzählbogen - "Lola Rennt" ist eine Schlaftablette dagegen - so viele Höhen und Tiefen, dass man glauben möchte, man darf sich sein eigenes Ende zusammenspinnen. Was das angeht, hat die http://www.natalieportman.de/artikel/20 ... 207-de.htm zum Glück nichts verraten. Tykwer hat 10 Minuten Glück geschaffen, die den Kinobesuch bereits mehr als nur auszahlen.
Was bleibt, ist das Gefühl im Bauch, das ich hatte, als diese Webseite online ging. Wäre ich 16, würde ich vermutlich sagen, ich bin verliebt.
Ach ja, "Was nützt die Liebe in Gedanken" ist auch ganz nett.
--
Robert
Der uninteressierte Besucher darf hier bereits aufhören mit Lesen. TRUE ist ein Spitzenfilm!
Eine besondere Überraschung, mit der ich nicht gerechnet hatte, war die Verwendung von Untertiteln. Bloß die Erzählstimme des Hauptdarstellers Melchior Beslon (Thomas) ist deutsch, seine Figur spricht Englisch. Von was für großartiger Bedeutung das ist, merkt man spätestens bei Natalies, pardon, Francines dramatischer Übung für ein Vorsprechen. Viel mehr sei hier nicht verraten; der beste Tipp ist nach wie vor der, unvorbereitet ins Kino zu gehen.
Trotzdem kann ich mir nicht verkneifen, ein paar Aspekte anzusprechen, die mich besonders gereizt haben. Da ist einerseits Thomas' "Viel Glück!", das er Francine auf Deutsch wünscht, bevor sie in die Schauspielschule aufbricht. Zudem hat der Film in seinem unglaublich rasanten Erzählbogen - "Lola Rennt" ist eine Schlaftablette dagegen - so viele Höhen und Tiefen, dass man glauben möchte, man darf sich sein eigenes Ende zusammenspinnen. Was das angeht, hat die http://www.natalieportman.de/artikel/20 ... 207-de.htm zum Glück nichts verraten. Tykwer hat 10 Minuten Glück geschaffen, die den Kinobesuch bereits mehr als nur auszahlen.
Was bleibt, ist das Gefühl im Bauch, das ich hatte, als diese Webseite online ging. Wäre ich 16, würde ich vermutlich sagen, ich bin verliebt.
Ach ja, "Was nützt die Liebe in Gedanken" ist auch ganz nett.
--
Robert
War grad im Mathäser-Kino am Stachus in München, und was soll ich sagen, da kam kein TRUE. Mein Kumpel hat nach WAS NÜTZT DIE LIEBE IN GEDANKEN (Ein sehr guter Film, mal so ganz nebenbei) einen Typen an der Kasse gefragt warum TRUE nicht gezeigt wurde, und der hatte keine Ahnung. Er meinte es is nich geplant den zu zeigen
Auch die Webmiss von unserer http://www.thenextamidala.com/ hat ihn gesehen:
Eigentlich interessierte mich TRUE im Vorfeld wenig: Na gut, Portman macht mit. Na gut, es ist ein Tykwer Film (ich bin kein Tykwer Fan)! Ok, es hat was mit Liebe zu tun. Ok, Paris, whatever!
Dann las ich Roberts post auf der news site und dachte mir ok, da geh ich jetzt doch mal hin. Heute früh war ich da. Bin extra früh hin, weil, desto weniger Leute, desto besser!
Letztendlich waren wir 4 Fremde im Kino. Weiblich! Ich glaube ich war die einzige die von TRUE wusste. Portman sieht man anfangs nicht richtig, man hört nur ihre Stimme. Das Original, sehr gut! Dann, endlich, sie wendet ihr Gesicht dem Zuschauer zu! "Ach sie!", hör ich da eine Stimme erstaunt hinter mir sagen. Ich denke: ja sie!
Die Film spielt mit dem Motiv des Blindseins: der Blinde führt die Sehende! Liebe macht blind! Wer liebt, der wird sehen! Was habe ich eigentlich gesehen?
Zeitraffer! Zeitraffer! Paris, es ist schon toll. Schade, daß Thomas Francine nicht sehen kann. Er geht ins Kino. Da sitzt ich auch. Jetzt "schauen" wir beide Francine zu. Sie trägt eine blau Perücke! Schon traurig wie alles so vergeht! Da, ein Telephon! Sie ist es wieder! Jetzt löst sich alles auf! Er macht seine "Viel Glück!" Geste und sieht sie! Aus! Dann dämmert es einem: das war's, das war kein Trailer, das war's. Jetzt will man mehr sehen. Länger sehen. Bild für Bild. Nochmal hören. Der andere Film beginnt und mir wird klar, ja, Portman sollte mehr europäische Filme machen! Es ist erstaunlich, wie gut sie nach Paris passt. Beslon wirkt immer ein bisschen künstlich in Paris, sie nicht. Und ein Making of wurde auch gedreht, so liest man im Abspann!
Vielen Dank für die Genehmigung, den Eindruck zu veröffentlichen!
--
Robert
Eigentlich interessierte mich TRUE im Vorfeld wenig: Na gut, Portman macht mit. Na gut, es ist ein Tykwer Film (ich bin kein Tykwer Fan)! Ok, es hat was mit Liebe zu tun. Ok, Paris, whatever!
Dann las ich Roberts post auf der news site und dachte mir ok, da geh ich jetzt doch mal hin. Heute früh war ich da. Bin extra früh hin, weil, desto weniger Leute, desto besser!
Letztendlich waren wir 4 Fremde im Kino. Weiblich! Ich glaube ich war die einzige die von TRUE wusste. Portman sieht man anfangs nicht richtig, man hört nur ihre Stimme. Das Original, sehr gut! Dann, endlich, sie wendet ihr Gesicht dem Zuschauer zu! "Ach sie!", hör ich da eine Stimme erstaunt hinter mir sagen. Ich denke: ja sie!
Die Film spielt mit dem Motiv des Blindseins: der Blinde führt die Sehende! Liebe macht blind! Wer liebt, der wird sehen! Was habe ich eigentlich gesehen?
Zeitraffer! Zeitraffer! Paris, es ist schon toll. Schade, daß Thomas Francine nicht sehen kann. Er geht ins Kino. Da sitzt ich auch. Jetzt "schauen" wir beide Francine zu. Sie trägt eine blau Perücke! Schon traurig wie alles so vergeht! Da, ein Telephon! Sie ist es wieder! Jetzt löst sich alles auf! Er macht seine "Viel Glück!" Geste und sieht sie! Aus! Dann dämmert es einem: das war's, das war kein Trailer, das war's. Jetzt will man mehr sehen. Länger sehen. Bild für Bild. Nochmal hören. Der andere Film beginnt und mir wird klar, ja, Portman sollte mehr europäische Filme machen! Es ist erstaunlich, wie gut sie nach Paris passt. Beslon wirkt immer ein bisschen künstlich in Paris, sie nicht. Und ein Making of wurde auch gedreht, so liest man im Abspann!
Vielen Dank für die Genehmigung, den Eindruck zu veröffentlichen!
--
Robert
Hallo,
ich habe mir gestern den Film "Was nützt die Liebe in Gedanken" angeschaut und muss sagen:
Mein Highlight des gestrigen Abends war zweifellos der geniale Kurzfilm "True", der davor kam. Sehr genial gemacht hat mich "True" total gefesselt und lange nachher noch beschäftigt.
Kommen Kurzfilme eigentlich auf DVD raus bzw. wie kann ich an so einen genialen Film rankommen, ohne nochmal ins Kino rennen zu müssen??
ich habe mir gestern den Film "Was nützt die Liebe in Gedanken" angeschaut und muss sagen:
Mein Highlight des gestrigen Abends war zweifellos der geniale Kurzfilm "True", der davor kam. Sehr genial gemacht hat mich "True" total gefesselt und lange nachher noch beschäftigt.
Kommen Kurzfilme eigentlich auf DVD raus bzw. wie kann ich an so einen genialen Film rankommen, ohne nochmal ins Kino rennen zu müssen??
Film ebenfalls gesehen. Aus dem Update:
Das Kino meiner Wahl gehört zu denen, die TRUE im Vorprogramm von "Liebe in Gedanken" zeigen und so wurden alle Zweifel beseitigt, dass Natalie mich immer noch umhauen kann, wenn man sie lässt.
Neben den Dingen, die Robert ausgeführt hat, war für mich faszinierend, wie Tom Tykwer die Geschichte von null auf hundert beschleunigt und soviele Szenen in die 10 Minuten reinpackt, ohne irgendwelche Details und Nuancen zu verlieren. Sein Erzähl-Techno hat bei mir funktioniert und Natalie wirkt in allem schmerzhaft "echt".
Tausend Gefühle später sagte die Engländerin hinter mir glücklich zu ihrer Freundin: "That was good." Und die antwortete: TRUE
Danach das Gefühl wie nach der Achterbahnfahrt. Man möchte die Karte gleich nochmal lösen.
--
Aleph
Das Kino meiner Wahl gehört zu denen, die TRUE im Vorprogramm von "Liebe in Gedanken" zeigen und so wurden alle Zweifel beseitigt, dass Natalie mich immer noch umhauen kann, wenn man sie lässt.
Neben den Dingen, die Robert ausgeführt hat, war für mich faszinierend, wie Tom Tykwer die Geschichte von null auf hundert beschleunigt und soviele Szenen in die 10 Minuten reinpackt, ohne irgendwelche Details und Nuancen zu verlieren. Sein Erzähl-Techno hat bei mir funktioniert und Natalie wirkt in allem schmerzhaft "echt".
Tausend Gefühle später sagte die Engländerin hinter mir glücklich zu ihrer Freundin: "That was good." Und die antwortete: TRUE
Danach das Gefühl wie nach der Achterbahnfahrt. Man möchte die Karte gleich nochmal lösen.
--
Aleph
Der schönste Film aller Zeiten! Ein zweidimensionaler Traum! Wahoo!
Wirklich. Der Film dürfte für Natalie Portman das sein, was "All You Need Is Love" für die Beatles war. Oder "And Then There Was Silence" für Blind Guardian.
Nachdem TRUE hier in Konstanz erst am Freitag anlief (warum auch immer), als ich einen BigBand-Auftritt hatte, bin ich heute erst ins Kino gekommen. Ich war äußerst gespannt, ob ich die von Robert verbreitete Euphorie würde teilen können. Nun steht fest: Ich kann!
Jede einzelne Aufnahme paßt perfekt. Jede Geste und jede Haltung stimmt. Die Fülle an Details ist erschlagend und erquickend zugleich. Für mich war es der reinste Himmel. Schmalz: Fehlanzeige. Langeweile: keine. Sex: wohldosiert. Paris: viel. Liebe: jede Menge!
Natalie raucht, schwimmt und schreit (mal mit, mal ohne Grund). Sie sieht besser aus denn je und stiehlt ihrem Partner ein wenig die Show, was den Film freilich nur noch besser macht. Vermutlich trägt sie mehr unterschiedliche Kleider als in Star Wars. Zudem hat sie in ihrer letzten Szene blaue Haare.
Es wäre vermutlich ein Fehler, jetzt noch näher auf Einzelheiten einzugehen. Denn TRUE wird auch beim fünften (ach was, auch beim 50.!) Anschauen noch wachsen. Da bin ich mir sicher.
TRUE ist Liebe in ihrer puresten Form. Daß der Film nur zehn Minuten dauert, verstärkt diesen Eindruck nur noch. Selbst die düsteren anderthalb Stunden von "Was nützt die Liebe in Gedanken" (eher öde) im Anschluß konnten meine Laune nicht trüben. Dementsprechend habe ich seither ein Dauergrinsen im Gesicht.
Ich muß ihn wieder sehen!
10/10
Jutze
(hofft auf eine wie auch immer geartete DVD-Veröffentlichung für die Zeit, wenn der Streifen nicht mehr im Kino läuft)
PS: Den "Cold Mountain"-Trailer (mit 0,2 Sekunden Natalie) gab es auch zu sehen. Daß der Film auch nur annähernd an TRUE rankommt, dürfte unwahrscheinlich sein. Außerdem: Wo war die Musik der irischen Brigade-Soldaten?
Wirklich. Der Film dürfte für Natalie Portman das sein, was "All You Need Is Love" für die Beatles war. Oder "And Then There Was Silence" für Blind Guardian.
Nachdem TRUE hier in Konstanz erst am Freitag anlief (warum auch immer), als ich einen BigBand-Auftritt hatte, bin ich heute erst ins Kino gekommen. Ich war äußerst gespannt, ob ich die von Robert verbreitete Euphorie würde teilen können. Nun steht fest: Ich kann!
Jede einzelne Aufnahme paßt perfekt. Jede Geste und jede Haltung stimmt. Die Fülle an Details ist erschlagend und erquickend zugleich. Für mich war es der reinste Himmel. Schmalz: Fehlanzeige. Langeweile: keine. Sex: wohldosiert. Paris: viel. Liebe: jede Menge!
Natalie raucht, schwimmt und schreit (mal mit, mal ohne Grund). Sie sieht besser aus denn je und stiehlt ihrem Partner ein wenig die Show, was den Film freilich nur noch besser macht. Vermutlich trägt sie mehr unterschiedliche Kleider als in Star Wars. Zudem hat sie in ihrer letzten Szene blaue Haare.
Es wäre vermutlich ein Fehler, jetzt noch näher auf Einzelheiten einzugehen. Denn TRUE wird auch beim fünften (ach was, auch beim 50.!) Anschauen noch wachsen. Da bin ich mir sicher.
TRUE ist Liebe in ihrer puresten Form. Daß der Film nur zehn Minuten dauert, verstärkt diesen Eindruck nur noch. Selbst die düsteren anderthalb Stunden von "Was nützt die Liebe in Gedanken" (eher öde) im Anschluß konnten meine Laune nicht trüben. Dementsprechend habe ich seither ein Dauergrinsen im Gesicht.
Ich muß ihn wieder sehen!
10/10
Jutze
(hofft auf eine wie auch immer geartete DVD-Veröffentlichung für die Zeit, wenn der Streifen nicht mehr im Kino läuft)
PS: Den "Cold Mountain"-Trailer (mit 0,2 Sekunden Natalie) gab es auch zu sehen. Daß der Film auch nur annähernd an TRUE rankommt, dürfte unwahrscheinlich sein. Außerdem: Wo war die Musik der irischen Brigade-Soldaten?
Eine englische Besprechung von einem deutschen Fan in http://groups.google.de/groups?selm=402 ... put=gplain.
--
Aleph
--
Aleph
Freitagabend, Hamburger Programmkino, Spätvorstellung, ausverkauft. Die Werbung dauert eine halbe Ewigkeit, the audience is not amused, denn alle wollen endlich ihren Liebling aus Good Bye Lenin wiedersehen. (Ich persönlich fand diesen Film ja so ziemlich zum vergessen, aber ich warte ja auch schließlich auf etwas völlig Anderes.) Warten bis es dunkel wird… Dann ist es endlich soweit, ziemlich aufgeregt starre ich auf die Leinwand. Dann fängt mein Nachbar an, mit irgendeiner Tüte zu rascheln. Hmpf! Als der Vorfilm angekündigt wird, höre ich eine Zuschauerin aufstöhnen. „Was wird das denn jetzt?“ Na ja, dann kommt noch ein Pärchen zu spät und muss natürlich direkt an uns vorbei. Aber dann ist der Blick endlich frei.
10 Minuten später ist dann alles vorbei, betretene Stille im Kinosaal. „Was für ein Schrott“, höre ich jemanden fotzeln. Und dann 90 Minuten lang Frühlingserwachen im Grunewald. Na ja…
Dazwischen? Eins mal vorneweg: Ich bin nicht nur ein großer Fan von Natalie, sondern auch von Tom Tykwer. Allerdings mag ich eher den langsamen, bedächtigen Tom Tykwer, den, dessen zweiter Film „Winterschläfer“ eine Art Entdeckung der Langsamkeit für mich war, weniger den rasanten Hochgeschwindigkeitsregisseur von „Lola rennt“. True, so habe ich gehört, soll aber eher zu der schnellen Sorte gehören.
Dabei geht es erst einmal ganz gemächlich los. Telefonklingeln, wie bei „Lola rennt“, diesmal ist aber Natalie dran und legt los mit ihrem breiten Amerikanisch. Danach bricht nicht sofort die totale Hektik aus.
Erstmal sieht man Melchior Beslon eine beschauliche Pariser Nebenstraße hinuntergehen, und dann kommt ihr großer Auftritt. Es ist mal wieder das Spiel im Spiel, das wir schon aus „Léon“ und „Anywhere but here“ von ihr kennen. Und wieder zeigt sie das Spiel das mich zum Fan gemacht hat. Für einen kurzen Moment. Der beste Moment im Film, der einzige, in dem Tykwer ihr die Chance zum Spielen lässt.
Denn kurz danach geht es wirklich rund, der Film wird zum Videoclip und man sieht nur noch Momentaufnahmen, Posen, einzelne Blicke, aber jedenfalls kein Schauspiel im eigentlichen Sinne. Meine Lieblingspose ist die, in der Natalie einen Walkman geschenkt bekommt. Leider geht sie kurz danach damit joggen, aber das dauert ja auch nur ein paar Sekunden, dann ist man schon wieder ganz woanders. Überhaupt wirkt sie ziemlich sportlich auf mich, sogar die Bettszene sieht für mich weniger nach Liebe und mehr nach gymnastischer Übung aus, irgendwie seelenlos. Insgesamt muss ich leider sagen, dass sowohl der Tykwer, als auch der Nataliefan in mir am Ende ein wenig enttäuscht ist.
Manchmal ist das Ganze mehr als die Summe seiner Teile – manchmal aber auch weniger…
10 Minuten später ist dann alles vorbei, betretene Stille im Kinosaal. „Was für ein Schrott“, höre ich jemanden fotzeln. Und dann 90 Minuten lang Frühlingserwachen im Grunewald. Na ja…
Dazwischen? Eins mal vorneweg: Ich bin nicht nur ein großer Fan von Natalie, sondern auch von Tom Tykwer. Allerdings mag ich eher den langsamen, bedächtigen Tom Tykwer, den, dessen zweiter Film „Winterschläfer“ eine Art Entdeckung der Langsamkeit für mich war, weniger den rasanten Hochgeschwindigkeitsregisseur von „Lola rennt“. True, so habe ich gehört, soll aber eher zu der schnellen Sorte gehören.
Dabei geht es erst einmal ganz gemächlich los. Telefonklingeln, wie bei „Lola rennt“, diesmal ist aber Natalie dran und legt los mit ihrem breiten Amerikanisch. Danach bricht nicht sofort die totale Hektik aus.
Erstmal sieht man Melchior Beslon eine beschauliche Pariser Nebenstraße hinuntergehen, und dann kommt ihr großer Auftritt. Es ist mal wieder das Spiel im Spiel, das wir schon aus „Léon“ und „Anywhere but here“ von ihr kennen. Und wieder zeigt sie das Spiel das mich zum Fan gemacht hat. Für einen kurzen Moment. Der beste Moment im Film, der einzige, in dem Tykwer ihr die Chance zum Spielen lässt.
Denn kurz danach geht es wirklich rund, der Film wird zum Videoclip und man sieht nur noch Momentaufnahmen, Posen, einzelne Blicke, aber jedenfalls kein Schauspiel im eigentlichen Sinne. Meine Lieblingspose ist die, in der Natalie einen Walkman geschenkt bekommt. Leider geht sie kurz danach damit joggen, aber das dauert ja auch nur ein paar Sekunden, dann ist man schon wieder ganz woanders. Überhaupt wirkt sie ziemlich sportlich auf mich, sogar die Bettszene sieht für mich weniger nach Liebe und mehr nach gymnastischer Übung aus, irgendwie seelenlos. Insgesamt muss ich leider sagen, dass sowohl der Tykwer, als auch der Nataliefan in mir am Ende ein wenig enttäuscht ist.
Manchmal ist das Ganze mehr als die Summe seiner Teile – manchmal aber auch weniger…