Eve (Kurzfilm, 2008)
Verfasst: 11.04.2009, 2:04
Natalie über ihr Regiedebüt und Erstlingswerk der eigenen Produktionsfirma 'Handsomecharlie Films' (mit schönen Filmausschnitten)
Natalie Portman hat Regie-Blut geleckt (welt.de 09/2008)
In den vergangenen Tagen hatten sich bei den Filmfestspielen in Venedig die Prominenten äußerst rar gemacht. Umso dankbarer waren jetzt die Medienvertreter für die Anwesenheit der beiden Jungstars Natalie Portman und Anne Hathaway. Beide traten in für sie äußerst ungewohnten Rollen auf....
Dem schufen nun zwei schöne junge Damen Abhilfe, die innerhalb von 22 Stunden das Festival mit ihrem Glanz und ihrem Lächeln bezauberten und den Lix steil nach oben trieben. Zwei annährend gleich junge Stars, die obenddrein, das war uns noch nicht aufgefallen, Schwestern sein könnten; selbst ihre Stimme klilngt ganz ähnlich. Sollte künftig mal wieder ein Film mit jungen Schwestern zu besetzen sein, dann sprechen wir schon einmal diese Empfehlung aus und verzichten sogar großzügig auf ein Honorar dafür. Die Rede ist von den US-Stars Natalie Portman (27) und Anne Hathaway (26)....
Das völlige Kontrastprogramm dagegen Natalie Portman. Sie kommt ganz ungeschminkt, lässig in schwarzem T-Shirt, die Haare nur mal eben schnell hochgesteckt. Ganz unauffällig. Wäre sie auf der Lungomare, der Straße vor dem Festivalzentrum, an uns vorbeigelaufen, wir hätten sie nicht erkannt. Keine Diva, keine Prinzessin. Das letzte Mal, als wir sie sahen, im Februar auf der Berlinale, stellte sie den Film "Die Schwester der Königin" vor und gab Interviews mit ihrer Filmschwester Scarlett Johansson.
Die hatte damals gerade ihre erste CD mit Coversongs von Tom Waits aufgenommen, und alle wollten eigentlich nur über dieses Debüt von ihr reden. Jetzt hat auch Natalie Portman etwas völlig Neues ausprobiert. Sie hat die Seiten gewechselt, sich auf den Regiestuhl gesetzt. Und gleich zwei Kurzfilme gedreht. Den einen, ihr Beitrag zum Kompilationsfilm "New York, I Love You", wird sie in Toronto vorstellen. Den anderen, "Eve", zeigt sie hier.
Damit begann der Kurzfilmwettbewerb, ausgerechnet im kleinsten Kino, und davor gab es, wohl weniger wegen der anderen Beiträge, die bislang längste Schlange des Festivals. All das für 19 Minuten, in denen sie von einer etwa gleichaltrigen Frau (Olivia Thirlby) erzählt, die ihre Großmutter (Lauren Bacall) besucht und dabei das fünfte Rad am Wagen ist: weil die dort mit einem Mann (Ben Gazzara) schäkern.
Drehen, das heißt überwiegend im Wohnwagen warten, bis das Licht gesetzt, die Kamera positioniert ist und man als Schauspieler an die Reihe kommt. Warten, das ist die eigentliche Kunst des Schauspielers. Und Natalie Portman, obwohl nur ein halbes Jahr älter als Anne Hathaway, ist schon seit 16 Jahren im Geschäft und seit Luc Bessons "Leon - Der Profi" ein Star. Sie hat also schon reichlich warten müssen. Und irgendwann kam wohl die Idee, auch Regie zu führen.
"Als Schauspielerin setzt man immer nur die Schöpfungen anderer um. Ich wollte endlich einmal selber etwas kreieren." Wenn ein Film schlecht ist, flaxt sie, könne man als Schauspieler(in) auch immer alles auf andere schieben. Dann war halt der Regisseur schuld. Aber einmal wollte sie selbst die volle Verantwortung tragen, hat auch gleich das Drehbuch verfasst.
Klar gab es da Vorbilder: "So ziemlich jeder Regisseur, mit dem ich zusammengearbeitet habe." Denen hat sie ja lang genug beim Handwerk zusehen können. Und jetzt hat sie eigentlich noch mehr Respekt vor ihren Regisseuren als zuvor: "Weil ich jetzt weiß, was das für eine Anstrengung ist."
Der nächste Schritt wäre, ganz klar, ein längerer, ein abendfüllender Spielfilm. Ob sie schon so weit ist? Oh Gott, wehrt sie händeringend ab: "Ich muss jetzt erst mal wieder schauspielen. Ich brauche eine Pause von der Regie." Aber klar juckt es sie, klar hat sie Blut geleckt. Und in Zukunft will sie auf jeden Fall beides machen, spielen und - inszenieren. Sagts und strahlt selbstbewusst vor sich her.
Im Direktvergleich der beiden Jungstars hat Miss Natalie ganz klar die Nase vorn. Führt also, um im Bilde zu zeigen, den von uns erstellten Lix an. Aber seien wir nicht ungerecht zu Klein-Anna. Die beiden haben dem Festival einige seiner bezauberndsten Momente geschenkt. Ja, sie scheinen von der Magerrahmstufe dieses Jahres direkt zu profitieren: In anderen Jahrgängen mit größerer Starpräsenz wären sie vielleicht ein wenig untergegangen.
"Den Film als Regisseur zu sehen ist schrecklich!" (oe24.at)
Natalie Portman erntete für ihr Kurzfilmdebut bei den Filmfestspielen Venedig begeisterten Applaus. Wir trafen Sie zum Gespräch.
Portman sprach vor versammelter Presse über ihre Oma, die Wichtigkeit von Frauen und ihre - sehr zahlreichen - aktuellen Projekte als Schauspielerin und Regisseurin.
Mit enthusiastischem Applaus wurde Hollywoodstar Natalie Portman bei den Filmfestspielen von Vendedig für ihr Regiedebut "Eve" belohnt, mit dem sie am Lido den Kurzfilmwettbewerb "Corto Cortissimo" eröffnete. Die 22-minütige Geschichte mit Lauren Bacall in der Hauptrolle dreht sich um eine Enkelin, die ihre Großmutter besuchen will, aber überraschenderweise feststellen muss, dass diese gerade ein romantisches Date hat.
Vor versammelter Presse gab die 27-jährige Neo-Regisseurin ein Interview, in dem sie verriet, dass sie soeben auch ihr Langfilmdebut vorbereitet: Die Adaption des Amos Oz Romans "Eine Geschichte von Liebe und Finsternis".
Ausserdem ist Portman ab 2009 in Jim Sheridans aktuellem Film "Brothers" an der Seite von Jake Gyllenhaal zu sehen und präsentiert zuvor noch einen weiteren neuen Film: Bei den Filmfestspielen von Toronto (4. bis 13. September) stellt sie den letzten des im März 2008 verstorbenen Drehbuchautors und Regisseurs Anthony Minghella vor: In "New York I Love You", ein Film über verschiedene Menschen und deren Schicksale, spielt sie neben Shia LaBeouf, Ethan Hawke und Orlando Bloom. In diesem Rahmen wird sie auch ihren bereits fertigen, zweiten Kurzfilm zeigen, der als Teil von "New York I Love You" konzipiert ist.
Frage: Wie kamen Sie auf die Idee zu "Eve"?
Portman: Der Film ist viel von persönlichen Erfahrungen inspiriert. Auch der meiner Freundinnen, und davon, wie sie sich über die Beziehungen zu ihren Müttern und Großmüttern definieren. Jede Generation reagiert auf die nächste und umgekehrt. So definiert man sich immer durch die Reflektion auf seine eigenen Vorfahren und Nachfahren. Mich interessierte, was dann die Original-Persönlichkeit eines Menschen sein könnte. Meine eigene Oma war mir dabei eine grosse Hilfe, denn sie hat immer eine ganz andere Sicht der Dinge als ich.
Frage: Welcher Regisseur hat Sie bei Ihrer Arbeit nun am meisten beeinflusst?
Portman: Wahrscheinlich jeder, der je einen Film gemacht hat. Anthony Minghella war sicher einer der Grössten. Er starb eienn Tag, bevor ich mit meinen Dreharbeiten begann. und ich wusste erst nicht, was ich tun sollte. Mit dem Dreh beginnen? Oder aus Respekt nicht? Aber Freunde, die ihn kannten meinten, es waere sicher der beste Weg der Wertschätzung, mit den Dreharbeiten zu beginnen.
Frage: Würden Sie auch ein Remake machen? Und ist es wahr, dass Sie im "Susperia"-Remake von Dario Argento dabei sein werden?
Portman: Über "Susperia" kann ich leider nicht sprechen. Ich halte Remakes aber für eine gute Idee, wenn man die Geschichte auf neue Weise erzählt, einen anderen Zugang findet. Ich arbeite selbst gerade daran, den Roman "Eine Geschichte von Liebe und Finsternis" von Amos Oz zu adaptieren. Das ist ja auch eine Art von Remake.
Frage: Glauben Sie, durch Ihre Regietätigkeit nun weniger Aufträge als Schauspielerin zu bekommen?
Portman: Mich hat die Arbeit mit Regie und Drehbuch immer interessiert. Am Set hat man ausserdem oft viel Zeit und da will man gern was Kreatives machen. In Zukunft kann ich das hoffentlich ausbalancieren, beides zu machen. Ich habe jetzt auch viel mehr Verständnis - und dadurch mehr Respekt - für die Arbeit eines Regisseurs. Vielleicht kriege ich ja auch deswegen in Zukunft mehr Rollen als Schauspielerin (lacht).
Frage: Den Film als Regisseur zu sehen, wie ist das?
Portman: Schrecklich. Es ist ja so, dass alles immer die Schuld des Regisseurs ist. Wenn die Schauspieler schlecht sind, ist der Regisseur schuld, wenn der Film schlecht ist: Regisseur-Fehler. Also konnte ich mich als Schauspielerin auch immer etwas besser zurücklehnen (lacht). Aber wenn das dein Film ist, hast du für alles die Verantwortung. das hat mir schon etwas Angst gemacht.
Frage: Welche Bedeutung hat für Sie der Ihnen kürzlich verliehene "Movies for Humanity"-Award?
Portman: Ich bin froh über die Summe, die ich dadurch spenden konnte. Frauen und Kinder machen 70% der von Armut betroffenen Weltbevölkerung aus und sind auch in der Bildung vernachlässigt. Das Jane Goodall Institut verhilft ihnen zu Bildungs- und Jobmöglichkeiten und ich denke, das ist wirklich der beste Weg, um ihre Lage zu verbessern und Armut zu bekämpfen. Aber auch damit verbundene Probleme wie Umweltzerstörung und explodierende Geburtenzahlen und die soziale und wirtschaftliche Position der Frauen zu stärken.
Natalie Portman hat Regie-Blut geleckt (welt.de 09/2008)
In den vergangenen Tagen hatten sich bei den Filmfestspielen in Venedig die Prominenten äußerst rar gemacht. Umso dankbarer waren jetzt die Medienvertreter für die Anwesenheit der beiden Jungstars Natalie Portman und Anne Hathaway. Beide traten in für sie äußerst ungewohnten Rollen auf....
Dem schufen nun zwei schöne junge Damen Abhilfe, die innerhalb von 22 Stunden das Festival mit ihrem Glanz und ihrem Lächeln bezauberten und den Lix steil nach oben trieben. Zwei annährend gleich junge Stars, die obenddrein, das war uns noch nicht aufgefallen, Schwestern sein könnten; selbst ihre Stimme klilngt ganz ähnlich. Sollte künftig mal wieder ein Film mit jungen Schwestern zu besetzen sein, dann sprechen wir schon einmal diese Empfehlung aus und verzichten sogar großzügig auf ein Honorar dafür. Die Rede ist von den US-Stars Natalie Portman (27) und Anne Hathaway (26)....
Das völlige Kontrastprogramm dagegen Natalie Portman. Sie kommt ganz ungeschminkt, lässig in schwarzem T-Shirt, die Haare nur mal eben schnell hochgesteckt. Ganz unauffällig. Wäre sie auf der Lungomare, der Straße vor dem Festivalzentrum, an uns vorbeigelaufen, wir hätten sie nicht erkannt. Keine Diva, keine Prinzessin. Das letzte Mal, als wir sie sahen, im Februar auf der Berlinale, stellte sie den Film "Die Schwester der Königin" vor und gab Interviews mit ihrer Filmschwester Scarlett Johansson.
Die hatte damals gerade ihre erste CD mit Coversongs von Tom Waits aufgenommen, und alle wollten eigentlich nur über dieses Debüt von ihr reden. Jetzt hat auch Natalie Portman etwas völlig Neues ausprobiert. Sie hat die Seiten gewechselt, sich auf den Regiestuhl gesetzt. Und gleich zwei Kurzfilme gedreht. Den einen, ihr Beitrag zum Kompilationsfilm "New York, I Love You", wird sie in Toronto vorstellen. Den anderen, "Eve", zeigt sie hier.
Damit begann der Kurzfilmwettbewerb, ausgerechnet im kleinsten Kino, und davor gab es, wohl weniger wegen der anderen Beiträge, die bislang längste Schlange des Festivals. All das für 19 Minuten, in denen sie von einer etwa gleichaltrigen Frau (Olivia Thirlby) erzählt, die ihre Großmutter (Lauren Bacall) besucht und dabei das fünfte Rad am Wagen ist: weil die dort mit einem Mann (Ben Gazzara) schäkern.
Drehen, das heißt überwiegend im Wohnwagen warten, bis das Licht gesetzt, die Kamera positioniert ist und man als Schauspieler an die Reihe kommt. Warten, das ist die eigentliche Kunst des Schauspielers. Und Natalie Portman, obwohl nur ein halbes Jahr älter als Anne Hathaway, ist schon seit 16 Jahren im Geschäft und seit Luc Bessons "Leon - Der Profi" ein Star. Sie hat also schon reichlich warten müssen. Und irgendwann kam wohl die Idee, auch Regie zu führen.
"Als Schauspielerin setzt man immer nur die Schöpfungen anderer um. Ich wollte endlich einmal selber etwas kreieren." Wenn ein Film schlecht ist, flaxt sie, könne man als Schauspieler(in) auch immer alles auf andere schieben. Dann war halt der Regisseur schuld. Aber einmal wollte sie selbst die volle Verantwortung tragen, hat auch gleich das Drehbuch verfasst.
Klar gab es da Vorbilder: "So ziemlich jeder Regisseur, mit dem ich zusammengearbeitet habe." Denen hat sie ja lang genug beim Handwerk zusehen können. Und jetzt hat sie eigentlich noch mehr Respekt vor ihren Regisseuren als zuvor: "Weil ich jetzt weiß, was das für eine Anstrengung ist."
Der nächste Schritt wäre, ganz klar, ein längerer, ein abendfüllender Spielfilm. Ob sie schon so weit ist? Oh Gott, wehrt sie händeringend ab: "Ich muss jetzt erst mal wieder schauspielen. Ich brauche eine Pause von der Regie." Aber klar juckt es sie, klar hat sie Blut geleckt. Und in Zukunft will sie auf jeden Fall beides machen, spielen und - inszenieren. Sagts und strahlt selbstbewusst vor sich her.
Im Direktvergleich der beiden Jungstars hat Miss Natalie ganz klar die Nase vorn. Führt also, um im Bilde zu zeigen, den von uns erstellten Lix an. Aber seien wir nicht ungerecht zu Klein-Anna. Die beiden haben dem Festival einige seiner bezauberndsten Momente geschenkt. Ja, sie scheinen von der Magerrahmstufe dieses Jahres direkt zu profitieren: In anderen Jahrgängen mit größerer Starpräsenz wären sie vielleicht ein wenig untergegangen.
"Den Film als Regisseur zu sehen ist schrecklich!" (oe24.at)
Natalie Portman erntete für ihr Kurzfilmdebut bei den Filmfestspielen Venedig begeisterten Applaus. Wir trafen Sie zum Gespräch.
Portman sprach vor versammelter Presse über ihre Oma, die Wichtigkeit von Frauen und ihre - sehr zahlreichen - aktuellen Projekte als Schauspielerin und Regisseurin.
Mit enthusiastischem Applaus wurde Hollywoodstar Natalie Portman bei den Filmfestspielen von Vendedig für ihr Regiedebut "Eve" belohnt, mit dem sie am Lido den Kurzfilmwettbewerb "Corto Cortissimo" eröffnete. Die 22-minütige Geschichte mit Lauren Bacall in der Hauptrolle dreht sich um eine Enkelin, die ihre Großmutter besuchen will, aber überraschenderweise feststellen muss, dass diese gerade ein romantisches Date hat.
Vor versammelter Presse gab die 27-jährige Neo-Regisseurin ein Interview, in dem sie verriet, dass sie soeben auch ihr Langfilmdebut vorbereitet: Die Adaption des Amos Oz Romans "Eine Geschichte von Liebe und Finsternis".
Ausserdem ist Portman ab 2009 in Jim Sheridans aktuellem Film "Brothers" an der Seite von Jake Gyllenhaal zu sehen und präsentiert zuvor noch einen weiteren neuen Film: Bei den Filmfestspielen von Toronto (4. bis 13. September) stellt sie den letzten des im März 2008 verstorbenen Drehbuchautors und Regisseurs Anthony Minghella vor: In "New York I Love You", ein Film über verschiedene Menschen und deren Schicksale, spielt sie neben Shia LaBeouf, Ethan Hawke und Orlando Bloom. In diesem Rahmen wird sie auch ihren bereits fertigen, zweiten Kurzfilm zeigen, der als Teil von "New York I Love You" konzipiert ist.
Frage: Wie kamen Sie auf die Idee zu "Eve"?
Portman: Der Film ist viel von persönlichen Erfahrungen inspiriert. Auch der meiner Freundinnen, und davon, wie sie sich über die Beziehungen zu ihren Müttern und Großmüttern definieren. Jede Generation reagiert auf die nächste und umgekehrt. So definiert man sich immer durch die Reflektion auf seine eigenen Vorfahren und Nachfahren. Mich interessierte, was dann die Original-Persönlichkeit eines Menschen sein könnte. Meine eigene Oma war mir dabei eine grosse Hilfe, denn sie hat immer eine ganz andere Sicht der Dinge als ich.
Frage: Welcher Regisseur hat Sie bei Ihrer Arbeit nun am meisten beeinflusst?
Portman: Wahrscheinlich jeder, der je einen Film gemacht hat. Anthony Minghella war sicher einer der Grössten. Er starb eienn Tag, bevor ich mit meinen Dreharbeiten begann. und ich wusste erst nicht, was ich tun sollte. Mit dem Dreh beginnen? Oder aus Respekt nicht? Aber Freunde, die ihn kannten meinten, es waere sicher der beste Weg der Wertschätzung, mit den Dreharbeiten zu beginnen.
Frage: Würden Sie auch ein Remake machen? Und ist es wahr, dass Sie im "Susperia"-Remake von Dario Argento dabei sein werden?
Portman: Über "Susperia" kann ich leider nicht sprechen. Ich halte Remakes aber für eine gute Idee, wenn man die Geschichte auf neue Weise erzählt, einen anderen Zugang findet. Ich arbeite selbst gerade daran, den Roman "Eine Geschichte von Liebe und Finsternis" von Amos Oz zu adaptieren. Das ist ja auch eine Art von Remake.
Frage: Glauben Sie, durch Ihre Regietätigkeit nun weniger Aufträge als Schauspielerin zu bekommen?
Portman: Mich hat die Arbeit mit Regie und Drehbuch immer interessiert. Am Set hat man ausserdem oft viel Zeit und da will man gern was Kreatives machen. In Zukunft kann ich das hoffentlich ausbalancieren, beides zu machen. Ich habe jetzt auch viel mehr Verständnis - und dadurch mehr Respekt - für die Arbeit eines Regisseurs. Vielleicht kriege ich ja auch deswegen in Zukunft mehr Rollen als Schauspielerin (lacht).
Frage: Den Film als Regisseur zu sehen, wie ist das?
Portman: Schrecklich. Es ist ja so, dass alles immer die Schuld des Regisseurs ist. Wenn die Schauspieler schlecht sind, ist der Regisseur schuld, wenn der Film schlecht ist: Regisseur-Fehler. Also konnte ich mich als Schauspielerin auch immer etwas besser zurücklehnen (lacht). Aber wenn das dein Film ist, hast du für alles die Verantwortung. das hat mir schon etwas Angst gemacht.
Frage: Welche Bedeutung hat für Sie der Ihnen kürzlich verliehene "Movies for Humanity"-Award?
Portman: Ich bin froh über die Summe, die ich dadurch spenden konnte. Frauen und Kinder machen 70% der von Armut betroffenen Weltbevölkerung aus und sind auch in der Bildung vernachlässigt. Das Jane Goodall Institut verhilft ihnen zu Bildungs- und Jobmöglichkeiten und ich denke, das ist wirklich der beste Weg, um ihre Lage zu verbessern und Armut zu bekämpfen. Aber auch damit verbundene Probleme wie Umweltzerstörung und explodierende Geburtenzahlen und die soziale und wirtschaftliche Position der Frauen zu stärken.