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Verfasst: 22.01.2005, 16:51
von Entyl-zha
Ich finde Julia Roberts spielt genau richtig, endlich spielt mal wieder nicht Americas Sweetheart.

Closer ist nach Leon, Heat (auch wenn ihre Rolle dort sehr klein ist) und Beatiful Girls der erste Film mit Natalie der mir wirklich gut gefällt. Die einfache Machart, die Subtilität und Sparsamkeit mit Filmmusik ist erfrischend.
Irgendwie hat der Film etwas deprimierendes, wenn man sieht, wie moderne Beziehungen einfach nie richtig zu funktionieren scheinen. Menschen, die sich eigentlich lieben fähig sind, die gemeinsten Dinge an den Kopf zu werfen. Aber genau das war ja wohl hier Absicht.

Wenn ich mich nicht irre waren die Kritiken auch sehr gut (in Amerika, wie auch Deutschland und der Schweiz).

Verfasst: 23.01.2005, 11:37
von Tess
Also mir hat die letzte Szene überhaupt nicht gefallen. Kann mir vorstellen dass die Männerwelt sowas gern sieht :smile: aber mit dem Filminhalt hatte sie doch direkt nichts zu tun, höchstens mit dem Lied...naja :roll:
Ansonsten habe ich am Film allerdings nichts auzustzen. Ganz im Gegenteil: Er hat mich geradezu vom Hocker gerissen. Wenn man bedenkt, dass "Closer" sich im Großen und Ganzen ausschließlich darum dreht, wer denn jetzt mit wem zusammen ist, und die Storie bloß von vier Personen getragen wird, dann ist es scho beeindruckend, wie spannend der Film doch letzendlich ist.
Zu Natalies Leistung fehlen mir die Worte: einfach nur beeindruckend. Clive Owen hat ebenso überzeugt. Law und Roberts waren gut obwohl ich nachvollziehen kann weshalb sie nicht für den Golden Globe nominiert worden sind.

Verfasst: 23.01.2005, 11:55
von SilentWarrior
Tess hat geschrieben:Also mir hat die letzte Szene überhaupt nicht gefallen. Kann mir vorstellen dass die Männerwelt sowas gern sieht :smile:
Nanu? Kann es sein, dass ich das schon nach einer Woche wieder vergessen habe? Ist die letzte Szene nicht die, in der Alice über die Strasse läuft? Oder war da noch was? :???:

Das mit den vier Personen ist mir auch aufgefallen, insbesondere beim Abspann - da stand irgendwie Chauffeur, noch zwei nebensächliche Personen und dann nur noch die vier. Da ist mir erstmal bewusst geworden, dass dieser Film wirklich nur aus diesen vier besteht. Das hab ich in so konsequenter Form noch in keinem Film erlebt, meistens braucht es irgendwelche Nebendarsteller, die die Story vorantreiben.

Verfasst: 23.01.2005, 16:15
von Yo-Ghurt
EIn weiteres neueres Beispiel für solche Kammerspiele ist das "Solaris"-Remake von Stephen Soderbergh, mit George Clooney und dem Hamburger Jung Ulrich Tukur. Sehr empfehlenswert!

Verfasst: 23.01.2005, 22:25
von Tess
Nein Silent, glaub nicht dass du was verpasst hast. Ich denk nur, dass Männer eher was mit der Szene anfangen könnt als ich zB weil sie, meiner Meinung nach, nicht in den Film reinpasst. Sie hat nichts mit der Story zu tun, bloß mit dem Lied das dazu läuft (I can’t take my eyes off you). Die Szene ist fürs Auge und nicht für den Kopf und deshalb hör ich jetzt auch auf mir ihn darüber zu zerbrechen :wink:

Verfasst: 23.01.2005, 23:06
von Skampion
Wieso sollen männer etwas mit filmszenen anfangen können die nicht in einen film passen? :???:
Ich hab den film nicht gesehn, weiss also nicht wovon du sprichst aber was willst du damit sagen?

Verfasst: 24.01.2005, 14:24
von Age
Weibliche Intuition oder männliche Blödheit/Beschränktheit?!

Verfasst: 25.01.2005, 16:13
von Saskia
Hi Leute,
ich bin Julia Roberts Fan aber komme mal kurz zu euch ins Forum weil ich gerne wissen wollte, was ihr so von Closer haltet. Ich war letzte Woche im Kino und ich fand den Film überhaupt nicht gut, zwar waren alle Schauspieler toll aber der Film war, finde ich, nicht gut! Was sagt ihr dazu? Wäre wirklich nett wenn ihr antwortet!!
Danke Eure Saskia

Verfasst: 25.01.2005, 18:38
von Aleph
Hallo Saskia, willkommen im Forum. :smile:

Julia Roberts hat mir in "Hautnah" gut gefallen, allerdings war sie meiner Ansicht nach die schwächste Darstellerin unter den vieren. Den Film mochte ich sehr. Allerdings habe ich vorher das Theaterstück gelesen. Dessen strengen Aufbau der Szenenabfolge, der trotzdem soviel Interpretationsspielraum für den Zuschauer lässt, fand ich als Experiment interessant und im Film gelungen umgesetzt. Außerdem ist Patrick Marber in meinen Augen ein Meister der Dialoge. Das kam zumindest in der englischen Fassung voll zum Tragen.

Was mir einige Rätsel bereitet, ist die Altersfreigabe. Für 12jährige sind die Dialoge wohl nicht geeignet.

--
Aleph

Verfasst: 25.01.2005, 23:40
von Yo-Ghurt
@Saskia

Ich habe mir den Film eben zum zweiten Mal angesehen, diemal OF. (Ich muss sagen, ich bin froh, dass ich ihn zunächst auf Deutsch angesehen habe. Es kommen ziemlich viele obszöne "Fachbegriffe" vor, die ich bislang noch nicht kannte. Mir war gar nicht klar, was für ein Unschuldslamm ich eigentlich bin :wink: )

Dieser Film zählt schon jetzt zu meinen absoluten Favoriten. Durch die Beschränkung auf nur vier Akteure bekommen sämtliche Szenen in "Closer" eine so große Intensität, dass der Film mir unter die Haut geht wie nur ganz ganz weniges, was ich bisher gesehen habe.
Dem Fim gelingt außerdem eine echte Auseinandersetzung mit dem Beziehungsthema, ohne auch nur an einer einzigen Stelle kitschig, abgeschmackt oder dumm zu werden. Auch das ist wirklich sehr sehr selten bei so großen Produktionen.
Besonders die beiden ineinander verschachtelten Trennungsszenen finde ich ergreifend und sehr authentisch. Ich nehme darin allen Darstellern ihre Gefühle wirklich ab.
Und nicht nur, dass der Film großartig und intelligent ist, er ist auch noch kommerziell erfolgreich und erreicht ein großes Publikum. Das ist für mich ein Beweis dafür, dass echte Qualität auch eine echte Chance auf dem Markt hat. Der Geschmack des Kinopublikums ist nicht so einseitig, wie viele Produzenten glauben.
Damit will ich Dir natürlich keinen schlechten Geschmack unterstellen. Ich bin davon überzeugt, dass man "Closer" nicht lieben muss. Ich meine nur, dass er sich doch sehr von dem Einheitsbrei von Beziehungsfilmen unterscheidet, den man sonst unter dem Etikette der "Romantic Comedy" aufgetischt bekommt, und dass trotzdem - oder gerade deshalb - Leute hingehen, um ihn zu gucken.

Verfasst: 26.01.2005, 14:39
von Saskia
vielen Dank erstmal, dass ihr mir geantwortet habt!! Ich muss sagen, ich war auch ziemlich enttäuscht von Julia. Sie hat nicht schlecht gespielt aber sie hat auch schon viel besser gespielt!
Nochmal zu Closer: Ich finde dass der Film wirklich nichts für 12 - jährige ist! Ich bin 15. Das war also OK aber an der Grenze. Aber wenn ich mir vorstelle, dass den Film 12 jährige sehen finde ich dass das wirklich nicht passt! Im Nachhinein gesehen gefällt mir der film schon besser, weil er schon sher tiefsinnig war. Aber ich fand ihn auch an manchen Stellen ziemlich "pervers". Auch wenn man nichts wirklich gesehen hat - trotzdem. Z.B. die Szene in diesem Strip - Club mit Natalie und Clive fand ich ziemlich hart. Und auch die Szene als Julia nochmal mit Clive Owen geschlafen hat, dass der ihr die Scheidungspapiere unterschreibt fand ich relativ unrealistisch! So was macht doch keiner. Vielleicht sollte ich mir den Film einfach nochmal anschauen!
Wahrscheinlich hab ich auch gedacht, dass der Film wieder so was wie Pretty Woman oder Notting Hill oder so wird - also eine Komödie, und vielleicht bin ich deswegen einfach enttäuscht! Außerdem haben mir die letzten zwei Filme mit Julia, Mona Lisas Lächlen und Oceans 12, nicht so gut gefallen und deswegen hab ich einfach mal wieder mehr erwartet......

Verfasst: 26.01.2005, 16:59
von Yo-Ghurt
Saskia hat geschrieben:Und auch die Szene als Julia nochmal mit Clive Owen geschlafen hat, dass der ihr die Scheidungspapiere unterschreibt fand ich relativ unrealistisch! So was macht doch keiner.
Spoiler: anzeigen
Also ich hab das so verstanden, dass Larry mit seiner Aktion von Anfang an auf den Bruch zwischen Dan und Anna hingearbeitet hat. Er wusste, dass Anna Dan alles erzählen würde und er hat sich gedacht, dass Dan sie dann verlässt und Anna zu ihm zurückkommt. Da konnte er dann ja ruhig die Papiere unterschreiben, er ist davon ausgegangen, dass die Scheidung trotzdem nie vollzogen wird. So kommt es dann schließlich ja auch.
Saskia hat geschrieben:Vielleicht sollte ich mir den Film einfach nochmal anschauen!
Na, aber auf jeden Fall!
Saskia hat geschrieben:Außerdem haben mir die letzten zwei Filme mit Julia, Mona Lisas Lächlen und Oceans 12, nicht so gut gefallen und deswegen hab ich einfach mal wieder mehr erwartet......
S'gibt ja noch andere tolle Schauspielerinnen. :wink:

Spaß beiseite, Julia ist schon knorke, besonders in "Erin Brockovich" und "Conspiracy Theory", finde ich.

Verfasst: 26.01.2005, 17:48
von Tess
Skampion hat geschrieben:Wieso sollen männer etwas mit filmszenen anfangen können die nicht in einen film passen? :???:
Ich hab den film nicht gesehn , weiss also nicht wovon du sprichst aber was willst du damit sagen?
Ich spreche nicht von der Filmszene im Zusammenhang mit dem Film. Ich denke nur, dass jemand der Natalie hübsch findet, seinen gefallen daren finden könnte wie sie eine Straße entlanggeht und jeder sich nach ihr umdreht, so als wäre sie ein Model auf dem Laufsteg. Ist das wierklich so unverständlich für euch? Hätte niemals gedacht, dass ich das weiter erklären müsste. Ich denke, wenn es Jude Law gewesen wäre den man in der Szene gesehen hätte, wäre ich dahingeschmolzen... Das hat nichts mit männlicher Blödheit ze tun Age :wink:
Tut mir Leid, dass ich wieder mal für Missverständnisse gesorgt hab. Hoffe dass das jetzt ein für allemal geklärt ist :smile:

Verfasst: 26.01.2005, 18:19
von Yo-Ghurt
RolandRahn hat geschrieben:BTW:
Wenn ich die erste und die letzte Szene vergleiche:
War die Fußgängerampel nicht rot, als Janet (Alice) über die Straße ging?
Ich hatte fast schon damit gerechnet, daß man jetzt wieder ein bremsendes Auto hört....
Ich glaube fast, das Ende hat doch einen Sinn, der über die (natürlich nicht zu bestreitende) optische Qualität hinausgeht...

Verfasst: 26.01.2005, 19:30
von Aleph
Yo-Ghurt hat geschrieben:Ich glaube fast, das Ende hat doch einen Sinn, der über die (natürlich nicht zu bestreitende) optische Qualität hinausgeht...
Spoiler: anzeigen
Im Buch wird sie einfach totgefahren. Ich halte das hoffnungsvolle, wenn auch offene Ende des Films, wo Alice in New York vielleicht ein neues Leben (ohne die verkorksten drei anderen) beginnt, für wirkungsvoller. Jedenfalls ist es weniger deprimierend als die Lektüre der letzten Seiten des Buchs.
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Aleph