Trotz Erkältung habe ich mich gestern Abend dann doch mal ins Kino „geschleppt“, weil ich den Film unbedingt sehen musste
Die angesprochene Kameraführung empfand ich nicht als störend und hatte mich eigentlich sofort daran gewöhnt, da so, vor allem in den Übungs- & Tanzszenen, das Wichtigste hervorgehoben wurde.
Es wurde so schön gezeigt, wie sich Nina zu Anfang quält um Perfekt zu sein, was sie ja eigentlich nicht sein sollte.
Insgesamt fand ich den Film sehr düster und bedrückend, aber keineswegs schlecht.
Dieses Verwirr-Spiel, dass Darren Aronofsky dem Zuschauer „auferlegt“, indem man nie wirklich weiß, ob es nun die Realität oder Ninas Fiktion ist, fand ich großartig und einfach nur genial!
Das Lily, also Mila Kunis, Natalie etwas die Show stiehlt empfand ich am Anfang des Films auch so. Aber später wurde mir dann klar, dass sie einfach nur lockerer und „freier“ war, als es Nina (Natalie) sein konnte. Bedenkt man alleine den Druck, der auf Nina lastet:
Zum einen die Mutter, welche ihre Karriere für die Tochter aufgab. Dann der Regisseur, welcher möchte, dass man eben nicht perfekt ist und sich gehen lässt. Dann Beth, die „kleine Prinzessin“, die ja quasi abgesäbelt wurde und sich vor ein Auto warf. (okay, das ist nur eine Vermutung von Thomas [Vincent Cassel]). Hinzu kommt dann noch Lily, die vermeintlich versucht, Nina die Rolle zu stehlen (wobei auch hier nie wirklich klar wird, ob es Realität oder Fiktion war).
Und wie sollte sich Nina auch gehen lassen, oder „freier“ wirken, wenn sie doch nur das Ballett und sonst nichts anderes kennt.
Alles in Allem war ich sehr begeistert von dem Film und war auch einer derjenigen die im Abspann Beifall geklatscht haben – und das mache ich nicht bei jedem Film
Abgesehen von „Léon – Der Profi“ fand ich, war dies mit Abstand Natalies bester Film.
Wenn sie für diese Leistung in dem Streifen keinen Oscar bekommt, dann weiß ich es ehrlich gesagt auch nicht.
Ich freue mich schon auf DVD / BlueRay, damit ich den Originalton hören kann, den ich fand die Übersetzung brachte nicht ganz diese düstere und finstere Gefühl rüber.
Ein gutes Beispiel:
Englisch aus dem Trailer: „What happened to my sweet-girl? – SHE'S GONE!“
Auf deutsch: „Was ist aus meinem lieben Mädchen geworden? - DAS GIBT ES NICHT MEHR!“
…
Muss ich da mehr zu sagen …. -.-
Das einzige Mal, wo ich allerdings schmunzeln musste im Film, war die Szene, wo Lily und Nina in der Trainingshalle rauchen. Da fiel mir sofort die „Fenster-Szene“ aus „Léon – Der Profi“ wieder ein, wo ja Mathilda (Natalie) auch raucht.
Soviel zu meinem Eindruck von „Black Swan“.