Finde ich nicht, das Potential ist stark angestiegen, vor allem in den östlichen Teilen Deutschlands, nicht zuletzt wegen Wiedervereinigung etc.Mega Bombus hat geschrieben:Erneut? Ich finde Rechtsradikalismus wird heute nur öffentlicher gezeigt als z.B. vor 20 Jahren, das Potential war und ist aber ziemlich das selbe. (ausgenommen Schwankungen durch geänderte Umstände z.B. hohe Arbeitslosigkeit oder rechte Populisten)...., nicht umsonst kämpft unser Land erneut mit einer Wellte des Neo-Nationalsozialismus.
Ein Zitat aus einer Zeitschrift (kA welche, ist länger her) fand ich besonders interessant im Zusammenhang mit dem Thema:
"Aus dem Westen kamen die Führer, aus dem Osten die Massen."
So inetwa, was soviel bedeuten soll wie: Nach dem Mauerfall wurden die westlichen Neonazistrukturen auf den Osten übertragen und verzeichnen seit heute einen immensen Erfolg bei Mitgliedsgewinnung, Wahlkampf etc.
Damit will ich keinesfalls irgendwelche Bewohner der neuen Bundesländer als Neo-Nazis beschimpfen, sondern lediglich anmerken, dass dort ein starkes Potential schlummert, das besser nicht geweckt werden sollte (aufgrund eben nicht ausreichend vorhandener Aufklärung in der DDR), aber eben gerade wird.
Das natürlich soetwas dann auch erst immer in Nachrichten, Zeitungen etc. betrachtet und beleuchtet wird, wenn es die ersten Toten oder einen Wahlsieg der braunen Parteien gibt, da gebe ich dir völlig recht.
Und ich schrieb von einer Welle, nicht von der Tatsache, dass gewisse Grundstrukturen immer da gewesen sind und auch sicher noch einige Zeit ob einiger Verblendeter bleiben werden, dennoch kann man diese bedenkliche Welle nicht als stetigen Zustand der rechten Szene, der rechten Parteien etc. betrachten.
Sicherlich hat auch mich dieser Film berührt, dennoch würde ich mir nicht anmaßen zu behaupten, ihn verstanden zu haben, das können zum Großteil nur Opfer und Täter.Mega Bombus hat geschrieben:Schindlers Liste:
Hab ich offengestanden erst beim 3. mal verstanden, bedingt durch eine Verspanntheit bei den ersten beiden malen sich mit dem Holocoust auf so eiener Gefühlsebene auseinander zu setzen. Sich im Geschichtsunterricht damit zu befassen ist die eine Sache, bewegte Bilde vor sich zu haben, in die Handlung hineingezogen zu werden und sich auf eine gewisse Weise mit den Opfer zu identifizieren ist eine andere. Zu erkennen, dass 6 000 000 Opfer nicht nur eine abstrakte Zahl ist sondern sich dahinter Menschen mit verschiedenen Gesichtern, Lebensgeschichten Persönlichkeiten und Leidenswegen verbergen war zumindest für mich eine unglaubliche Erfahrung die bis heute anhällt.
Erstaunlich fand ich, dass der Film das kleine Mädchen mit dem roten Mäntelchen benutzt um ein emotionales Band zwischen den Opfern und Schindler bzw. den Zuschauern zu binden. Als ob die Ermordung eines gebrechlichen Alten oder eines weniger- bzw.unanständigen Menschen nicht so schlimm wäre.
Ich wollte insgesamt darauf ansprechen, dass ich es für unabdingbar halte, sich zwar seiner Vergangenheit bewusst zu sein, aber nicht in ewiger Buße oder in andauernder Grübelei über die Vergangenheit verfallen.
Deshalb finde ich diesen Film mitunter sehr wichtig, dass er grob geschnitten ist und eher auf Hass, Anwendung von Gewalt usw. ausgelegt ist, finde ich keinesfalls schlecht, denn die Symptome sind selten komplex, eher die Ursachen dahinter.
Wie gesagt, für mich gilt eher der Vorsatz, sich zwar der Vergangenheit bewusst zu sein, aber viel mehr um die Zukunft und die Gegenwart zu kämpfen, dass soetwas nicht wieder vor kommt. Und dass die rechte Szene bei weitem nicht mehr die Methoden der NSDAP verwendet, dürfte jedem klar sein (demnach ist auch der Lernprozess in Schindlersliste eher geringer, zumindest für die heutige Zeit).
Ich will keinesfalls den Holocaust mit irgendwelchen Neo-Nazis und deren Schadenspotential vergleichen. American History X hat mich dahingehend stark erschreckt, dass dort ein junger Mann, charismatisch, redebwandt etc. in solch eine Szene abrutscht, wo er sein Potential für weitaus produktivere (im Sinne von Verbessern der angekreideten Lebensumstände) einsetzen könnte und das mitunter sicherlich erfolgreich.
Ich denke eher, die Abneigung von vielen gegen solche Filme, die nicht den typisch tumben Schlägerproll von nebenan zeigen, sondern eben ein vielleicht zu stark der eigenen Persönlichkeit gleichenden Menschen, der aufgrund von falscher Ideale, schlechter Lebensumstände und einem negativ beeinflussendem Umfeld fast zu einem Tier wird (eben nur noch gewissen Instinkten folgt, Emotionen stark auslebt, fast unkontrolliert etc). Solch eine Vorstellung ist unangenehm, vor allem, wenn man sie auf das dritte Reich und dessen Machthaber, aktive Mitglieder etc. erweitert.
Und nun, ich geb zu, dass ich auf heikle und mitunter unangenehme Dinge stehe, sonst hätte wohl Romeo und Julia oder Herr der Ringe hier gepostet.
Hehe, naja, wenn du meine Vorlieben kennen würdest. Wie auch immer, wollte nur verdeutlichen, dass ich keinesfalls hier auf Stunk etc. aus bin, sondern einfach versucht war, mal etwas los zu treten.Mega Bombus hat geschrieben:So, und jetzt zu weniger ernsten Themen.
@Agnus Dei: Kennst du den Spruch "Wenn du ein totes Pferd reitest, steig ab!"?Nunja, in Wirklichkeit bin ich auch gerne ein Träumer, wobei ich eigentlich nur ein bissl Leben hier rein bringen wollte,...
In diesem Sinne :"Hüa Pferdchen, hüa...!"
PS.: Nun, ich fand den Film Schindlers Liste durchaus bewegend, mitunter ist ein Gespräch mit Überlebenden aber weitaus bewegender.