Gesammelte Informationen über Filme von, mit und über Natalie Portman finden in diesem Unterforum ihren Platz; Gerüchteküche inklusive. Zur besseren Übersicht empfiehlt es sich, den Filmtitel in der Themenüberschrift anzugeben.
SilentWarrior hat geschrieben:Da brauchts sowas schönes wie Natalie einfach als Ausgleich.
Und selbst das hätte beinahe nicht gereicht.
Hey Silent, was ist den ein Wichtsack?
Um noch mal auf Cold Mountain zurückzukommen.
Meint einer Natalie wusste schon vor Drehbeginn das der Film so brutal (so wirds ja gesagt) sein soll?
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Wenn man zwei Stunden lang mit einem netten Mädchen zusammensitzt, meint man, es wäre eine Minute. Sitzt man jedoch eine Minute auf einem heißen Ofen, meint man, es wären zwei Stunden. Das ist Relativität. (Albert Einstein)
Ja genau was ist ein Wichtsack? Ich denke Nat hat gewusst, dass der Film so brutal wird, denn das muss sie, wenn sie ihre Zusage gibt, ansonsten glaub ich kann sie sonst wieder aussteign von der rechtlichn Seite aus, glaub ich zumindest!
Warum sollte Natalie nicht in einem brutalen Film mitspielen?? Man lebt schließlich nur einmal und sollte alles mögliche ausprobieren! Würd ich jedenfalls an Ihrer Stelle tun...
Nein, ich versteh euch echt nicht!!
Natalie ist doch kein Mauerblümchen das Angst vor seinem eigenen Schatten hat und nichts wagt. Oder seht ihr das etwa anders??
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Und wenn ich nicht gestorben bin dann schreib ich auch noch morgen!
Tess hat geschrieben:Warum sollte Natalie nicht in einem brutalen Film mitspielen?? Man lebt schließlich nur einmal und sollte alles mögliche ausprobieren! Würd ich jedenfalls an Ihrer Stelle tun...
Nein, ich versteh euch echt nicht!!
Natalie ist doch kein Mauerblümchen das Angst vor seinem eigenen Schatten hat und nichts wagt.
Ich habe nichts von dem was du geschrieben hast behauptet sondern nur ne' einfache Frage gestellt, ich halte sie nicht für ein Mauerblümchen oder sowas, im Gegenteil, Natalie is ne Powerfrau . Es war nur ne Frage.
Das ist allerdings so rübergekommen als ob du niemals damit gerechnet hättest dass Natalie freiwillig in einem brutalen Film mitspielt. Tut mir Leid wenn ich etwas heftig reagiert hab.
Nein, nein das geht schon klar. Die Frage war in der Tat ein bissle merkwürdig formuliert .
Naja ich bin auf jeden Fall gespannt auf den Film, wir werden ja sehen was draus wird.
Wie wärs, wenn ihr die Bücher lest, um mehr über die Geschichten zu erfahren. Mindestens zwei von Natalies kommenden Filmen ("Cold Mountain" und "Closer", möglicherweise auch "The Smoker" als Teil von "Kissing in Manhattan") beruhen auf Büchern, die es auch in deutscher Übersetzung gibt.
Meiner Meinung nach gibt es schon einen recht engen Zusammenhang zwischen der Qualität eines Filmes und der Art, wie Natalie darin rüberkommt.
Am besten finde ich sie eindeutig in Léon und Beautiful Girls, beides sind aber auch ganz allgemein gesehen einfach gute und originelle Filme, finde ich, in denen auch Drehbuch, Regie und die Leistung der anderen Schauspieler stimmen.
Wenn man ihr keine guten Szenen und Dialoge schreibt, wie soll Natalie dann glänzen? Da finde ich es nicht weiter verwunderlich, dass sie in (meiner Meinung nach) schlechten Filmen (Episode 2, Danke Robert!) auch nicht so dolle rüberkommt...
Leider weiß "der gewöhnliche Portmaniac von der Straße" aber eben meistens erst hinterher, wie gut ein Film ist, also dann, wenn er ihn gesehen hat. Das ist dann wohl auch der Grund, warum man hingeht...
Ach ja, zum Thema: Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass Cold Mountain ein schlechter Film wird. Das Buch eignet sich wirklich ziemlich gut zur Verfilmung. Es ist sehr episodenhaft geschrieben, manche der Begegnungen der Hauptfigur sind ziemlich drastisch, sodass wir uns auf auf eine Art apokalyptisches Roadmovie gefasst machen können.
Beste Chancen für Bürgerkriegsdrama "Cold Mountain"
Die Verfilmung des Charles-Frazier-Bestsellers "Cold Mountain" mit Nicole Kidman und Jude Law dominiert die Nominierungen für die Verleihung der Golden Globes. Gute Chancen auf mehrere der begehrten US-Filmpreise haben außerdem Sofia Coppolas "Lost In Translation" und Clint Eastwoods "Mystic River".
Los Angeles - Mit acht Nominierungen geht das Bürgerkriegsfilm "Cold Mountain" als großer Favorit in das Rennen um die 61. Golden Globes. Je fünf Nennungen für den renommierten Filmpreis bekamen Clint Eastwoods Gesellschaftsdrama "Mystic River" und die melancholische Komödie "Lost in Translation" von Sofia Coppola. Der deutsche Kinohit "Good Bye, Lenin!" wurde in der Kategorie "Bester ausländischer Film" nominiert.
Der amerikanische Verband der Auslandspresse, die Hollywood Foreign Press Association, die die Trophäen am 25. Januar verleiht, gab die Nominierungen in 13 Film- und elf Fernsehkategorien am Donnerstag in Hollywood bekannt. Anwärter um den Golden Globe für das beste Filmdrama sind neben der Literaturverfilmung "Cold Mountain" das Fantasy-Epos "Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs", Peter Weirs Seefahrersaga "Master and Commander" und das Rennpferd-Drama "Seabiscuit". Um die Auszeichnung als beste Komödie/bestes Musical treten unter anderem der Zeichentrickfilm "Findet Nemo" und die Tim Burton Familienburleske "Big Fish" an.
Nicole Kidman ("Cold Mountain"), Uma Thurman ("Kill Bill, Vol.1"), Cate Blanchett ("Veronica Guerin") sowie die Newcomer Scarlett Johansson ("Girl With A Pearl Earring") und Evan Rachel Wood ("Thirteen") können sich Hoffnungen auf einen Golden Globe als beste Hauptdarstellerin machen. Scarlett Johansson ist neben Jamie Lee Curtis ("Freaky Friday") und Diane Keaton ("Something's Gotta Give") außerdem in der Kategorie Comedy/Musical als beste Hauptdarstellerin in "Lost in Translation" nominiert.
Als beste Drama-Darsteller gehen Russell Crowe ("Master and Commander"), Tom Cruise ("The Last Samurai"), Ben Kingsley ("House of Sand and Fog"), Jude Law ("Cold Mountain") und Sean Penn ("Mystic River") ins Rennen. In der Comedy/Musical-Sparte sind unter anderen Jack Black ("School Of Rock"), Johnny Depp ("Fluch der Karibik") und Bill Murray ("Lost In Translation") nominiert.
Wolfgang Beckers DDR-Melodram "Good Bye. Lenin!" muss sich unter anderen gegen Denys Arcands "Die Invasion der Barbaren" und den französischen Film "Monsieur Ibrahim" durchsetzen.
Als beste Regisseure des Jahres sind Sofia Coppola, Clint Eastwood, Peter Jackson, Anthony Minghella ("Cold Mountain") und Peter Weir für einen Golden Globe nominiert. Minghella und Coppolla werden auch unter den Anwärtern auf das beste Drehbuch genannt, in dieser Kategorie sind außerdem Richard Curtis ("Love Actually"), Brian Helgeland ("Mystic River") und Jim Sheridan für sein Einwandererdrama "In America" nominiert.
Auch für Fernsehproduktionen vergibt der Verband der Auslandspresse seine Preise. Als bestes TV-Drama wurden die publikumsträchtigen Serien "24", "CSI", "Six Feet Under", "The West Wing" und "NIP/Tuck" nominiert. Als beste Darsteller und Darstellerinnen gehen unter anderen Kiefer Sutherland ("24"), William Petersen ("CSI"), Martin Sheen ("The West Wing"), Jennifer Garner ("Alias") und Frances Conroy ("Six Feet Under") genannt.
Die Golden Globes gelten als sichere Indikatoren für die Oscarverleihung, die Ende Februar, einen Monat nach der Globes-Verleihung, in Los Angeles stattfinden wird.
mir ist auch gerade aufgefallen, dass der Film ja jetzt im Kino ist. Gab es eigentlich Kino-Werbung im TV fuer den Film? Habe keine einzige gesehen... vielleicht am falschen Ort zur falschen Zeit.
Die Welt; Nummer 30, 05.02.2004, Seite 27
Es ist kalt in "Cold Mountain"
In dem Berlinale-Eröffnungsfilm springt der Funken zwischen Nicole Kidman und Jude Law nicht über
Von Hanns-Georg Rodek
Das Lebensziel mancher Filme erschöpft sich in dem Ehrgeiz, für viele Oscars nominiert zu werden, von einem Festivaleröffnungspublikum Ehrfurcht zu heischen und später in der Videothek das Klassiker-Regal zu zieren. Zu diesen Werken gehört "Unterwegs nach Cold Mountain", neustes Exemplar der Pracht-, Protz- und Prestigeproduktion der früheren Independent-Heimstatt Miramax.
Jedem Filmmeter scheint das unsichtbare Wasserzeichen "Extraklasse!" aufgeprägt. Anthony Minghella adaptierte Charles Fraziers gleichnamigen Roman, einen Publikumserfolg mit literarischem Gewicht. Viel hellere Stars als Nicole Kidman und Jude Law strahlen nicht am Kinofirmament. Von Renee Zellweger, Donald Sutherland, Natalie Portman, Kathy Baker, Eileen Atkins und Philip Seymour Hoffman in Nebenrollen können die meisten Regisseure nur träumen. Dante Ferrettis Produktionsdesign erweckt das Bürgerkriegs-Amerika zu realistischem Leben. John Seales Kamera entdeckt in den rumänischen Karpaten ein unberührtes North Carolina.
Und doch, all die technische Brillanz hinterlässt lähmende Leblosigkeit, und man erinnert sich jener tönernen Kolosse der 50- und 60er wie des Hemingway-Epos' "In einem anderen Land" oder Anthony Manns "Untergang des Römischen Reiches", die heute nicht unter "Klassiker" stehen, sondern im Regal "Zwergriesen".
Wann ergeben lauter erstklassige Zutaten ein fades Mahl? In "Cold Mountain" fällt auf, dass das Liebespaar Kidman und Law sich fast nie zu sehen bekommt; einige scheue Blicke und ein paar wohlgesetzte Worte am Anfang und eine kurze Wiedervereinigung gegen Schluss, das ist alles. In den zwei Stunden dazwischen zieht Jude für die Südstaaten in den Krieg, wird verwundet, desertiert und marschiert heimwärts soweit die Füße tragen - während Nicole in Armut verfällt, den Nachstellungen eines Widerlings widersteht und wie Penelope der Heimkehr ihres Odysseus harrt.
Die heiße Liebe am kalten Berge bleibt reine Behauptung. Die von nichts untermauerte Prämisse redet uns ein, dass dieses Paar - das einen einzigen, eiligen Kuss tauschte - trotz Trennung, Leid und nagender Ungewissheit unbeirrbar auf einander fixiert bleibt. Es gibt, zugegeben, zwei Arten eiserner Treue von getrennten Liebenden; jene, die zurücksehnt, was einmal war, und jene, die eine Zukunft träumend idealisiert. Nun verbreitet aber Nicole Kidman, wo sie im Kino geht und steht, einen Hauch von Frost, und auch Jude Law ist von eher spröder Konsistenz - und Anthony Minghella vermag ihnen den göttlichen Leidenschaftsfunken nicht einzuhauchen.
Einen ähnlich unglücklichen Fall zweier Stars, die im gleichen Stück, aber selten im gleichen Bild waren, sahen wir zuletzt in "The Mexican", der Julia Roberts und Brad Pitt verschwendete. "Mexican" demonstrierte auch, was geschieht, wenn das Herz eines Films aus einem Vakuum besteht: Nebenfiguren reißen die Herrschaft an sich; dort war es der schwule Killer James Gandolfini, hier ist es Renee Zellweger als Annie-get-your-Gun-resolute Haushaltshilfe. Deren Hineinplatzen in die feierliche Lethargie empfinden wir anfangs als Erlösung und dann zunehmend als Qual, und man wünscht sich, Minghella hätte die Hautfarbe ihrer Figur nicht weiß geschrubbt. Aber die Untertöne einer Negerin, die sich der Porzellanpuppe Kidman in jeder Hinsicht überlegen erweist, hätten von seinem Hohen Lied auf die Liebe in Gedanken abgelenkt, und so wird der Grund für den Bürgerkrieg - die Sklaverei - fast völlig aus der Geschichte radiert.
Minghella nimmt zwar sein Thema aus dem "Englischen Patienten" wieder auf, das von den Leben, die nach dem letzten Schuss des Krieges in Scherben liegen. Von dessen erzählerischer Komplexität und psychologischer Tiefe jedoch trennen den amerikanischen Patienten Welten. Man zweifelt nie, dass Odysseus Cold Mountain erreichen wird; man wird Zeuge vieler Begegnungen und weiß meist schon am Anfang, wie sie enden: Die Einsiedlerin (Atkins) wird Law gesund pflegen, den Hinterwäldler-Sirenen wird er kein Ohr schenken, und von der Kriegerwitwen-Circe (Portman, komplett mit Schwein) wird er sich losreißen.
Allzu selten blitzt ein möglicher anderer Film auf. Einmal schlitzt Eileen Atkins ihrer Ziege den Hals auf, und während das Blut in eine Schüssel rinnt, krault sie das Tier weiter, und einen Moment denkt man an jene Zärtlichkeit, welche Gewalt innezuwohnen vermag. Wenn Natalie Portman Jude Law ein Nachtquartier bietet, wenn sie ihn bittet, sich neben sie zu betten, wenn er den Arm um ihre Schultern legt und sie die Hand auf seine Brust, dann durchströmt plötzlich Wärme diesen Eisklotz von Film, wird ihm das Paar geschenkt (wenn auch das falsche), das er so lang so vergeblich suggeriert.
Überhaupt liegen in der Portman-Episode Verdienst und Versäumnis von "Cold Mountain" Schulter an Schulter. Ihre Auflösung könnte von einem Computer stammen, der die Variablen einer Jedem-was-er-verdient-Gleichung aufs Feinste kalibriert: Natalie bekommt für ihre Gastfreundschaft einen Bettwärmer, Jude bleibt für Nicole zölibat, und als marodierende Soldaten Mutter und Kind bedrohen, werden sie von Jude erledigt. Das heißt, einen lässt er laufen, weil er das Baby zudeckte, doch Natalie schießt ihn trotzdem nieder, denn gequält hat er sie auch, nicht wahr? So gerecht, so ordentlich und so voraussehbar wirkt der gesamte Film, eine Kunstwerk-Kulisse zwecks Überwältigung der Roten-Teppich- Prominenz.
Wie man hört, sollte ursprünglich "Country of my Skull" die Berlinale eröffnen, doch Juliette Binoche war für diesen Tag nicht verfügbar. Nun bleibt Frau Kidman auch zu Haus, und wir sitzen da mit der schönen Leich'.